Burnout birgt neben den Belastungen und teils schwerstwiegenden Folgen auch eine faszinierende und hoffnungsvolle Seite. Es bietet Veranlassung, die eigene Lebenssituation zu reflektieren und u. U. das vorhandene Werte- und Zielgefüge in Frage zu stellen. Somit entsteht unabhängig von der jeweiligen Lebensphase des Betroffenen die Notwendigkeit – aber auch die Chance –, die eigene Lebensgestaltung zu verändern. Dieser Prozess reicht von Korrekturen des eigenen Verhaltens und Erlebens über die Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen und Ressourcen bis zur grundlegenden Neuorientierung auf der Ebene der persönlichen Werte und Ziele.
Das Burnout-Syndrom stellt sich also nicht als ein „Defekt“ dar, der „repariert“ werden muss, damit der Betroffene wieder beruflich funktioniert. Viel eher ist Burnout der Anstoß eines längst überfälligen Veränderungsprozesses, der über gesteigerte Lebensqualität und größere Zufriedenheit bis hin zu einer Neuausrichtung des eigenen Lebens führen kann.
Zu präventiven Maßnahmen entschließt man sich am besten, bevor es zur ernsthaften Gefährdung kommt (Burnout als Risikozustand - DGPPN). Mit rechtzeitig einsetzendem Coaching kann man auf die individuellen Bedingungen optimal eingehen und nicht nur die Entwicklung eines Burnoutsyndroms verhindern, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Durch die Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen in Unternehmen, Behörden und anderen Institutionen, werden Fehltage reduziert, die Mitarbeiterzufriedenheit verbessert, die Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz erhöht. Diese Maßnahmen sollten fester Bestandteil eines jeden psychischen Gesundheitsmanagements sein. Sie entsprechen der Verpflichtung aus § 5 des Arbeitsschhutzgesetzes.